Samstag, 5. Februar 2011

Praxisapotheke (1)

Aufgrund der täglichen Patientenbeschwerden versuche ich, der Pharmaindustrie neue Entwicklungen anzutragen, damit sie schön Kohle scheffeln kann es meinen Patienten bald besser geht.

Heute einmal ein Produkt, welches gerade im September in München reißenden Absatz finden wird:

Weizenbier mit Granufink

Saufen, ohne dabei aufs Klo zu müssen.

Freitag, 4. Februar 2011

Freitagstexter (4)

So, wieder hat es mich erwischt. Herr Wortmeldung kürte mich zum Freitagstextergewinner. Damit also hier diese Woche:

Freitagsbanner

Regeln, wie immer, hier.

So, jetzt ist natürlich die Bloggerwelt wieder gefragt, für dieses Bild. Wie immer liegen die Bildrechte bei mir, habe ich dieses Bild doch eigenhändig aus kostbarem Fotopapier mundgeblasen herausgeschnitzt. Also.

Freitagstexter4

Wie immer gilt: die Jury besteht aus mir, dem Pathologen, Dr. Pé und dem Vater des abgebildeten Praxisnachfolgers. Daher kann von einer einhelligen Stimmabgabe für den Sieger ausgegangen werden.

Feuer frei!

2061

50 Jahre in die Zukunft geblickt. Wäre ich nicht im Nebenberuf Zukunftsforscher, so müssten Sie jetzt dumm sterben beziehungsweise unvorbereitet die nächsten 50 Jahre erleben. So aber kann ich Ihnen jetzt schon mitteilen, was Sie erwarten wird.

Januar 2061
Nach dem erfolgreichen Jahreswechsel des Olympiajahres 2060, in welchem die chinesische Pharmaindustrie diesmal 99% der Medaillen einheimsen konnte - lediglich beim Synchronschwimmen gingen die muskelbepackten und vollbärtigen chinesischen Schwimmerinnen unter - sind die 10-Cent-Jobber dazu übergegangen, im Auftrag der Hartz-XVI-Empfänger die Überreste der Feuerwerkskörper zu beseitigen. Lediglich der deutsche Geldadel hat letztes Jahr aus Kostengründen darauf verzichtet, Silvesterfeuerwerk abzubrennen, aber dem Handel war der Verzicht dieser 200 Personen egal. Er hatte sein Geschäft gemacht, die 300.000 Deutschen und die 152 Millionen Gastarbeiter hatten dafür gesorgt.

Langsam kehrt der Alltag wieder ein. Der Imam ruft zum täglichen Gebet, die Dattelernte kann weitergehen. Schließlich muss die weltweite Klimaerwärmung ja einen Nutzen zeigen. Im Schwarzwald bereitet man sich auf die Invasion der chinesischen Touristen vor, die ihre Näher- und Ländereien besichtigen wollen. Die Umstellung der Uhrenindustrie auf kleine Pandas, die aus dem Türchen springen, hat, trotz der Proteste einiger unverbesserlicher Betonköpfe vor 3 Jahren, hervorragend funktioniert.

Februar 2061
Im kältesten Monat des Jahres erfrieren wieder über 4 Millionen Wohnsitzlose bei Temperaturen unter 25 Grad Celsius. Die Bundesregierung fühlt sich bemüßigt, dagegen etwas zu unternehmen. Sie schickt ihren Sonderbeauftragten Thilo Sarrazin los, den Migrationshintergrund der Erfrorenen zu erforschen und daraus eine Studie zu basteln, die zeigt, dass keinerlei Osteuropäer zionistischen Glaubens unter den Opfer seien. In Folge erscheint sein Buch "An der Eiszeit sind nur die Türken schuld", das in rechtsextremen Kreisen zum Renner wird, obgleich die meisten Leser bereits mit dem Lesen des Buchtitels Schwierigkeiten haben. Dafür ist aber der Inhalt ausreichend bebildert. Dauerkanzler Angelo Merkel, nach erfolgreicher Operation auf dem Weg zurück nach Bürlün und zur Genesung, erklärt, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende tun würde, dass solche Vorkommnisse sich nicht wiederholten. Der Februar wird ab sofort abgeschafft.

März 2061
Frühling in Deutschland. Die blühenden Landschaften des Ostens haben sich bis in den Westen ausgebreitet. Überall brechen die Knospen von Echinopsis auf und verwandeln ehemalige Autobahnen in ein Pflanzenmeer. Nach der erfolgreichen Auflösung des Bauernverbandes und des Verkaufs der letzten landwirtschaftlichen Nutzflächen an chinesische Plastikflaschenfabriken scharen sich die Menschen um die Hubschrauber, die subventionierten Reis in Säcken anliefern. "Der Versorgungsmangel ist nicht bedrohlich", so die Aussage von Großaktionärin und Kolchosenaufsicht Künast aus ihrem terrorsicheren Haus im inneren Sicherheitsring von Berlin. "Die Bevölkerung hatte nun 50 Jahre Zeit, sich daran zu gewöhnen, den Gürtel enger zu schnallen. Manche haben es geschnallt, andere eben nicht!" Gregor Gysi, Kapo der reformierten SBZ (sowjetischen Bundeszentrale), einer kleinen, kommunistischen Enklave an der polnischen Westgrenze, protestiert in einem Fernsehinterview schwach dagegen, bevor er sich wieder seinen Gespielinnen im 200m-Pool zuwendet.

April 2061
Es wurde wieder ein einzelnes, deutsches Kind geboren. Nach Jahren, in denen das Aussterben der Deutschen propagiert wurde, durch welches deutsche Pärchen sich vom Geschlechtsverkehr abhalten ließen, passte Boris B. wohl wieder nicht auf. Diesmal in einer Wäschekammer, der Junge sol daher Leinen-Linus heißen. Uraltgebärmutter Ursula von der Leyer fühlt sich von dieser Namensähnlichkeitsaktion so berührt, dass sie beschließt, das ihr nach dem 12. Kind verliehene "Mutterkreuz der ausgeschlabberten Vulva", im Volksmund auch "Stollenorden" genannt, der Mutter, einer 19jährigen Mulattin mit gefälschtem deutschen Pass, weiterzureichen.

Mai 2061
Das absolut allerletzte, finale Abschiedskonzert der Rolling Stones wird für den August angekündigt. Bis dahin soll die Waldbühne in Berlin behindertengerecht umgebaut sein, so dass nicht nur Mick Jagger und Ron Wood mit ihren Rollstühlen barrierefrei einrollen können, sondern auch das Krankenbett nebst Beatmungsgerät von Keith Richards von seiner 17jährigen Ehefrau in knapper Schwesterntracht hinaufgeschoben werden kann. Wolfgang Schäuble fordert wegen Terrorgefahr, die Räder an den Rollstühlen von Mick und Ron zu entfernen.

Juni 2061
Nach der Übernahme der letzten demokratischen GUS-Staaten durch ihren Konzern sind Putin und Schröder nun Doppelspitze des chinesisch-russischen Konglomerats Gazplom. Proteste der UN, dass sie damit als Monopolisten die Gasversorgung der Erde in Händen hielten, wurden mittels einer großzügigen Spende und großflächigen Einsatzes von Handfeuerwaffen vom Tisch gewischt. Aufgrund Personalmangels wird die UN aufgelöst. Der Erdgaspreis verzweiunddreißigfacht sich. "Gestiegene Personalkosten" ist die lapidare Begründung.

Juli 2061
Dauerpräsident Wulff, nach dem Ermächtigungsgesetz von Angelo Merkel als Dauerkasper eingesetzt, ratifiziert im Rahmen seiner Islamisierung der Westgebiete die Vielehe im Grundgesetz. Silvio Berlusconi beantragt stante penis pede die deutsche Staatsbürgerschaft. Gliedo Westerwelle tritt zum Islam über und heiratet 5% der FDP-Mitglieder sofort.

August 2061
Das angekündigte Stones-Konzert in Berlin findet statt. Die letzten, eingefleischten Fans werden von ihren Pflegern in die Arena gerollt, vier von ihnen überleben die Aufregung nicht und sterben an Herzversagen, zwei weitere an übermäßigen Drogengenuss, einer gibt sich beim Anblick einer Pflegekraft den goldenen Viagraschuss und drei weitere verpissen sich mit Blasenschwäche. Keith Richard beschließt spontan, sich scheiden zu lassen, als er die 15jährige Prostituierte Nadeshda im Publikum sieht, die eigentlich nur zwecks Taschendiebstahls anwesend ist. Am Ende des Konzerts kündigt Mick Jagger eine allerletzte Abschiedstournee für 2075 an, bevor ihm sein Pfleger die Ritalindosis geben kann.

September 2061
Nach den heißen Sommermonaten mit Temperaturen knapp über 60 Grad kündigt sich der Herbst an. Blätter können keine mehr fallen, die sind alle mitsamt den wenigen Bäumen im Sommer verbrannt. Die ersten Herbststürme wirbeln Aschetornados auf. In Berlin geben Gliedo, Ole und Klausi Pobereit in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt, dass sie nach ihrem flotten Dreier Spitzeltreffen fruchtvollen Aufeinandertreffen herausgefunden haben, dass die Klimaerwärmung nicht durch sie ausgelöst worden sei. Zumindest nicht der Bereich, der über 5% hinausgeht.

Oktober 2061
Erntezeit in Deutschland. Die gesamte Baumwollernte, die dieses Jahr eingefahren werden konnte, wird in die Tiefseehäfen nach Hannover und Bonn gebracht. Seit dem Ansteigen des Meeresspiegels ist der Schiffsweg nach China viel kürzer geworden, da man nicht mehr um Holland oder die Malediven herumfahren muss, sondern direkt drüberfahren kann. Im Falle von Holland muss man allerdings aufpassen, da die vielen Wohnwagen wie Bojen auf der Wasseroberfläche herumtanzen.

November 2061
China beschließt, Deutschland zu verkaufen, da die Lohnkosten dort zu hoch seien. Als sich kein Käufer findet, wird entschieden, die Sklaverei einzuführen. Prophylaktisch werden 250.000 reiche osteuropäische Migranten mit zionistischem Hintergrund auf dem Tian-An-Men-Platz vor dem Brandenburger Tor hingerichtet. Sarrazin protestiert nur kurz, bevor er seinen dauernden Aufenthaltsort freiwillig in eine chinesische Kohlegrube verlegt. Der chinesische Finanzminister Yo-Sef Aka-Man beklatscht sich und seine Untergebenen und genehmigt sich eine weitere Gehaltserhöhung, da er dem Volk einen besonderen Dienst erwiesen hat. Deutschland frischt indes seine Kollektivschuld in den Geschichtsbüchern von 33-45 wieder auf.

Dezember 2061
Es geht auf Ramadan zu. Nachdem Wulff Weihnachten schon 2051 abschaffte, haben sich die Geschäfte darauf konzentriert, statt Weihnachtsbäumen mit Kugeln Palmen mit Halbmonden ins Sortiment zu nehmen. Passt auch viel besser zu der Krippe mit den Ungläubigen, die erst durch den Propheten geläutert werden. In der Ramadanbotschaft von Imam Ratzinger wird auch dieses Jahr wieder deutlich, worin die Hauptursachen des Übels liegen: Schweinswürschtel im Bierteig mit Weißweinsoße. Eigentlich ein guter Menüvorschlag, denkt sich Ratze, und bestellt es beim Koch. Dann wendet er sich wieder dem vatikanischen Herrenmagazin zu und bewundert die detaillierten Fotos von Karl Theo von und zu, der, nachdem er erfolgreich die Bundeswehr aufgelöst hatte, keine Begründungen mehr für's Reisen vorweisen konnte und daher auf "Gel, Lack und Leder" umsattelte. Seine Frau steuert übrigens zum Lebensunterhalt durch ihre Vermittlungsagentur blutjunger Mädchen an sehr alte Männer bei. Keith Richards ist Platinum-Kunde.

Und so neigt sich das Jahr, um an Silvester laut krachend umzufallen und Platz zu schaffen für ein neues Jahr, das kaum noch besser werden kann.

Freitag, 28. Januar 2011

Britischer Humor

Gestern Abend, der Pathologe war mit den Kollegen zum Essen. Darunter ein Schotte und ein Brite.

B: "I used to go to Spain during my holidays. But not any more. Too many foreigners there."
P: "Which ones?"
B: "Spanish."

Sollten Sie jemals in illustrer Runde sitzen, in denen ein Schotte und ein Brite sind, strengen Sie sich an beim Zuhören. Die Akzente werden mit jeder genossenen Flasche Bier schwer verständlicher. Dabei ist es unerheblich, wer das Bier trinkt.

Dienstag, 25. Januar 2011

Rätselpraxis

Zur Auflockerung der Wartezeit im Wartezimmer habe ich mir überlegt, hin und wieder vielleicht ein kleines Rätsel zu stellen, mit welchem ich die kognitiven Fähigkeiten meiner Patienten testen werde. Die Ergebnisse werden dann komplett anonym ausgewertet (vergessen Sie bitte nicht, bei Lösungsabgabe Ihren kompletten Namen nebst Adresse, Kontonummer und Blog anzugeben) und der Hirnforschung zur Verfügung gestellt. Gelegentliche abholende Besuche durch Männer mit langärmeligen Jacken stehen natürlich nicht in irgendwelchem Zusammenhang dazu.

Also los: Was wird hier dargestellt?

Raetselbild01

Montag, 24. Januar 2011

Aber

sonst geht's mir gut.

Praxisgarten

Umgezogen ist der Herr Pathologe am letzten Wochenende, wie es ja bereits im englischen Blog zu lesen war. Und da sich doch ein paar Kaiserinnen unter den Lesern befinden, denen das Übersetzen der englischen Sprache ohne entsprechenden Lakaien schwerfällt, kommt hier nochmal die Geschichte in deutsch. Mit Umlauten.

Ach ja, das Bild oben, das wäre dann wohl des Pathologen letzte Ruhestätte geworden.

Nicht immer sind die Errungenschaften, die der weiße Mann hat, auch gut für andere Kontinente. Strom, beispielsweise. Davon hat Nigeria ja ein bisschen. Nicht viel, PHCN schaltet das ja auch immer gleich großzügig ab, aber eben manchmal doch. Was man aber dem Nigerianer per se noch beibringen muss, ist, dass Strom nicht nur zum Laden des Handys oder Betreiben des Zweimeterfünfzig-Plasmabildschirms dient, sondern auch gegebenenfalls lebensverkürzende Wirkung zeigt. Die Amerikaner gehen da ja bestuhlungsmäßig mit gutem Beispiel voran. Sitzgrill mal anders. Freshly roasted couch potato. Oder so.

In Abuja indes versteckt man dies ein wenig mehr. Zum Beispiel in der neuen Hütte. Heute Morgen gehe ich also ins Bad, werde gemütlich auf der Schüssel wach und überlege mir dann, wie fortzufahren sei. Da fällt mein Blick auf ein kleines Stück Metall, das im Badewannenablauf zu liegen scheint. Nein, es ist eine kleine Platte, die wahrscheinlich dazu dient, das Ablaufsieb festzuhalten, womöglich hat mal wieder jemand das ursprüngliche Loch vergrößert, da das Sieb nicht mit der Normalschraube halten wollte. Jedenfalls fasse ich hin und bekomme einen elektrischen Schlag. Ich denke mir "statische Entladung", fasse nochmal hin und wieder. Nun kann ich mich so schnell gar nicht aufladen, wie es da im Abfluss brizzelt. Also mal vorsichtig die Armatur angefasst. Nix. Am Waschbecken Armatur und Abfluss angefasst. Nix. Nächstes Stockwerk.

Im Stockwerk direkt drüber Badewannenabfluss angefasst: nix. Armatur angefBRIZZL. Klasse. Rüber ins Vorderseitenzimmer: Armaturen und Abflüsse potentialfrei. So. Weiter überlegt, was zu tun sei. Dann mal umziehen in das Schlafzimmer ganz oben und nach vorne raus, da da das Badezimmer am Sichersten erscheint. Apropos Papst: Das war dann so eine Erscheinung, aber weder nackige Maria noch nackiger Benedikt. Wobei mir erstere, so bis 28 Jahre alt, lieber gewesen wäre. Jedenfalls den Wischmopp geholt, um oben sauberzumachen. Ins Bad gegangen und Wasser aufgedreht. Warmes Wasser röchelte so vor sich hin. Mal an den Durchlauferhitzer an die Leitung für heiß gefasst, um zu sehen, ob der funzt (die ist übrigens flexibel und aus Metall): nicht nur die Finger leicht verbrannt von der Temperatur, sondern auch eine gewischt bekommen. Vorsichtig den Wasserstrahl im Waschbecken (Armatur vermutlich aus verchromtem Hartplastik) angefasst: brizzl. Elektrisch waschen, das gibt es noch nicht mal in Europa.

Der Geschichte zweiter Teil

Nachdem ich mich dann lebend, aber ungeduscht, auf den Weg machte, um beim Management meine Missbilligung solcherart Zustände kundzutun, wurde mir dort prompt (und das will was heißen!) ein Elektriker zur Verfügung gestellt. Ich hoffe nicht, dass olfaktorische Gründe bei der Beschaffung des Spezialisten Ausschlag gaben. Jedenfalls bewegte sich der Elektriker mit der ihm gottgegebenen Geschwindigkeit hinter mir her Richtung Haus. Dort eingetroffen stellte er mittels seines Phasenprüferschraubendrehers fest, dass da Spannung auf den Wasserleitungen war. Welch Neuigkeit. Sofort machte er sich daran, den Schalter für den ersten Durchlauferhitzer aus der Wand zu schrauben, allerdings ohne diesen Schalter auszuschalten oder die Sicherung herauszudrehen. Gut, er ist dafür der Fachmann, vielleicht schon lange genug, dass er demnächst bei seinem Schöpfer die Lampen ausmachen möchte. Es kommt, wie es kommen muss: trotz Schalterausbau ist immer noch Strom im Wasser. Also Schalter wieder reingeschraubt und dabei - endlich! - mit dem Schraubenzieher die Phase getroffen. Blauer Blitz, patz, Sicherung raus. Und? Kein Strom mehr in der Wasserleitung. Sowas aber auch.

Also hoch ins obere Stockwerk an den Sicherungskasten. Dort zwei(!) Sicherungen wieder reingedrückt und weiter probiert. Am nächsten Wasserboiler war der Erfolg dann größer. Nach Abschrauben des Schalters zeigte sich, dass eine der Schrauben einen dauernden Kontakt zwischen geschalteter Phase und Erdungsleitung hergestellt hatte. Da eine Erdungsleitung allerdings doof ist und Strom in jede Richtung schickt, die sich anbietet, setzte sie so das Gehäuse des Boilers unter Spannung. Dieses wusste sich nicht anders zu helfen, als freizügig per Leitung (Wasser ist da ein sehr guter Leiter übrigens) Strom und Spannung weiterzugeben und somit alle wassertechnischen Einrichtungen des Hauses zu Überraschungseiern umzufunktionieren.

Einige Schraubenumdrehungen und Kabelverbiegungen später war dann dieser Fehler behoben und das Duschen gefahrlos wieder möglich. Ein Eigenversuch endete frisch duftend in neuen Klamotten, bis jetzt hat sich am Zustand auch nichts geändert. Also am Zustand des Duschens. Die Kleidung indes wurde gewechselt.

Nun widmet sich der Pathologe weiteren Kleinigkeiten, deren Einfluss auf das Überleben allerdings nicht so drastisch ist. Als da wären nicht funktionierende Klimaanlagen oder verstopfte Bodenabflüsse in diversen Toiletten. Auch der Gasschlauch des Herdes in der Küche verlangt des Öfteren nach Aufmerksamkeit, löst er sich doch hin und wieder von alleine und verwandelt so die Küche in ein Biotop für Explosionsliebhaber.

Sonntag, 23. Januar 2011

Für

alle Fremdsprachenkenner: drüben gibt es wieder was Neues.

(Sie können von Glück sagen, dass ich das noch posten kann.)

Montag, 17. Januar 2011

Entwurmung

Es ist Montag, der 17. Januar. Die pathologische Praxis im fernen Afrika ist wiedereröffnet. Nach drei Wochen Urlaub, die durchgängig durch Krankheiten der pathologischen Miniherde gekennzeichnet waren, befindet sich der Hausherr nun im Warmen, um die Reste eines tödlichen Männerschnupfens auszukurieren. Aber zurück zum Thema des Zugriffes auf sehr persönliche Anhängsel.

11. Januar, Dienstag. Nach einer schlaffreien Nacht (der Praxisnachfolger entschied sich zu einer Schnelldiät mittels Nahrungs- und -folgeproduktentfernung durch sämtliche Körperöffnungen) findet sich der Pathologe unbesoffen, also nüchtern, in den Hallen von Doktor Schmerzfrei ein, um sich entschlauchen zu lassen. Diesmal allerdings als Erlebniskino in 3-D und lediglich örtlicher Betäubung. Schließlich darf man als Kassenpatient ja auch minimal Spaß für seine Gebühren haben.

10.30h. Ludmilla Frakturenska bittet den Pathologen nach der Präparation zur erfolgreichen Unterleibsverkühlung, auf dem Gynäkologenstuhl Platz zu nehmen. Während Dr. Schmerzfrei noch absent ist und sich seinem Frühstücksschnapskaffee widmet, spielt Ludmilla an des Pathologen außenliegenden Geschäftsanteilen herum. Dies ist leider nur halb so angenehm wie es sich vorstellen lässt, da Ludmilla damit beschäftigt ist, großflächig gelbe Dispersionsfarbe zur Sterilisation ("Ich hoffe, da bleiben keine Nebenwirkungen?") aufzupinseln sowie per Elefantenspritze örtliches Betäubungsmittel in die Harnröhre zu injizieren. Damit ist sämtlichen Herero-Aufständen der Wind aus den Segeln genommen.

Einige Minuten später. Doktor Schmerzfrei erscheint. Nach einer netten Begrüßung macht er sich ans Werk, die Zange in die Sonde einzufädeln. Erfolglos. Die nächste Zange fädelt zwar, aber schnappt weder auf noch zu.
Dr. S.: "300 Euro kostet so ein Teil und funktioniert dann nicht!"
P.: "Klingt nach Windows."
Dr. S.: "Deswegen habe ich auch kein Windows, sondern Mac."
Die dritte Zange funktioniert und lässt sich auch einfädeln.
Dr. S.: "Sehen Sie, deswegen fummle ich das lieber vorher rein, anstatt dann, wenn die Geräte in Ihnen stecken. Wo ist die Kamera?"
Ludmilla: "Welche Kamera? Ist doch Okular dran."
Dr. S.: "Ich mache das immer mit Monitor und Kamera."
P.: "Oh, dann komm ich jetzt auf YouTube?"

Ludmilla brachte dann Monitor und Aufsatzkamera (fürs Okular) und bastelte das zusammen.
Dr. S.: "So, dann können Sie auch sehen, wie es in Ihnen aussieht."
P.: "Was ich noch sagen wollte, ich habe eine Erkältung und muss manchmal husten. Kann also passieren, dass Ihnen der ganze Kram übers Tablett hüpft."
Dr. S.: "Erkältung? Das ist gut, dann hört Sie keiner schreien, wenn ich Ihnen jetzt weh tue."
P.: "Weh tun? Ist da nicht alles betäubt?"
Dr. S.: "Im Prinzip schon. Aber ich muss ja durch den Schließmuskel."
P.: "Sie wissen aber schon, dass der Schließmuskel am für Sie eher falschen Ende ist?"
Dr. S.: "Nun, vorne haben Sie auch einen Schließmuskel. Das passt schon. Sehen Sie, das ist Ihre Harnröhre von innen. Und hier..."
*** AUTSCH ***
"...sind wir schon durch die Prostata in der Blase. Sehen Sie da das Schlauchende? Jetzt nur noch mit der Zange zupacken..."
P.: "Aber zwicken Sie nur den Schlauch und nicht meine Blase."
Dr. S.: "Die ist eh ein wenig rot, wahrscheinlich entzündet. Ich schreibe Ihnen noch ein paar Antibiotika für später auf."
Doktor Schmerzfrei erwischte dann tatsächlich nur den Schlauch und - flutsch - war alles wieder draußen.
Dr. S.: "Wollen Sie den Schlauch behalten? Den können Sie dann nach Afrika mitnehmen."
P.: "Und dort teuer verkaufen?"
Dr. S.: *grinst*
P.: "Naja, aber diese Schlauchzieherei ist auch nicht etwas, das ich jede Woche haben muss."
Dr. S.: "Wieso? Ich mach das jeden Tag."
P.: "Ja, aber nicht an sich selbst."

Der Rest des Tages ging dann damit drauf, gaaanz vorsichtig zu pieseln, um das typische Brennen in vollm Ausmaß genießen zu können. Mittwoch ging es dann schon wieder besser, dafür konnte sich die Erkältung per Stimmentnahme und materialangereichertem Husten heftig austoben, was sich dann bis zum Abflug noch durch Gliederschmerzen der restlichen Glieder inklusive Schüttelfrost steigerte.

Aber ansonsten geht es mir gut.

Samstag, 8. Januar 2011

Geschlaucht

hat die Praxis das letzte Jahr ausklingen und das neue Jahr anfangen lassen. Wieder mal.

So, für alle, die das Uraltblog noch nicht gefunden haben, die Geschichte, erste Wiederholung.

25. Dezember
Nach einer erfolgreichen Bescherung am Vorabend eröffnet sich am Morgen eine etwas größere Bescherung. Schmerzen im Abdominalbereich. Bekanntes Ausmaß, also nicht beachtenswert. Wieder einmal hat sich ein kleiner Nierenstein auf den Weg gemacht, das Licht der Welt zu erblicken. Im Gegensatz allerdings zu Geburtswehen, die in immer kürzeren Abständen kommen (so habe ich mir sagen lassen), entscheidet sich dieser Stein, einen konstanten Druckschmerz auszusenden. Mit Ausstrahlung Richtung Magen, was dann dazu führt, dass sämtliche Leckereien der postapokalyptischenfeiertäglichen Überernährungskette ungegessen an mir vorüberzogen. Dasselbe Programm dann auch am 26. den ganzen Tag. Nach einer Nacht, die gegen 2 Uhr zu Ende war, da dann die Schmerzen doch über den Schlaf siegten. Bis zum Morgen des 27. Programmwiederholung, dann gesellte sich ein Schmerz im Nierenbereich hinzu.

Also ab in die Notaufnahme. Der nette Herr Diplomwasserinstallateur diagnostizierte, im Beisein von Doktor Schmerzfrei, eine ballonierte Niere nebst einem stöpseligen Stein und empfahl, nebst Pipiprobe, einen Besuch beim CT. Dort stellte man dann weitere Steinchen innerhalb der Niere fest.

Nächster Tag. Nüchtern liegt der Pathologe auf dem Geburtsstuhl in der Urologischen. Großflächige Handtücher verhindern, dass das bisschen Pathologenwurst freihängend im morgendlichen Luftzug am OP-Tisch festfriert. Die Doktoren Lichtaus machen sich bereit, den Herrn Pathologen ins Bunte zu schicken. Eine fette Nadel wird in den frischrasierten Handrücken gejagt und per Paketklebeband auf dem unrasierten Teil verklebt. Ich komme nicht umhin zu behaupten, dass auch den Gasleuten im Krankenhaus nicht ein gewisser Sadismus abgeht. Spaß im postoperativen Status.
Eine gute Stunde später geht das Licht wieder an. Aufwachstation. Die gute Nachricht: noch alles dran. Die Schlechte: sogar mehr als vorher. So ein Katheter ist eine Sache, die man mal gehabt haben kann, aber nicht unbedingt muss. Obwohl: das mit dem Müssen erledigt sich ja dann tröpfelnderweise. Doktor Schmerzfrei eröffnet dem Herrn Pathologen, dass in seiner Niere Star Wars gespielt worden war. Man habe den Stein per Laserbeschuss zerkleinert, allerdings sei das Geröll wieder in die Niere zurückgespült worden. Und da es dort in dem Moment aussah wie rund um Köln im November, nämlich trübe und vernebelt, habe man die Teile nicht gefunden. Nichtsdestotrotz wäre da aber jetzt ein Schlauch, der alles abfließen lasse, un d in ein paar Tagen würde man dann die Bröckchen herauspopeln.

Gesagt, getan. 3. Januar, der Pathologe steht auf der Matte und wird auch innerhalb weniger Stunden wieder auf jene geschickt. Licht aus, alter Schlauch raus, Bröckchen eingesammelt, gezählt, auf 10 gekommen, neuer Schlauch rein und Licht wieder an. Diesmal ohne Katheter, da einem Kassenpatient nur einer pro Kalenderhalbjahr zusteht. Einen Tag später bereits Entlassung und Termin am 11. zur Pfandrückgabe des neuen Schlauches.

Diesmal war es nur halb so lustig wie vor einigen Jahren, da Doktor Unblutig an ein anderes Krankenhaus versetzt ist. Aber die Pfleger besitzen immer noch den leichten Sarkasmus, der auf solch einer Station überlebensnotwendig ist. So wurde der Pathologe Zeuge, dass ein Pfleger dem anderen aus einem Patientenzimmer zurief: "schnell, bring mal ein Kissen!" Auf des Pathologen Frage, nach erfolgreicher Bereitstellung des Kissens, ob dies nun die sozialverträgliche Variante des Ablebens renitenter Patienten sei, kam die Antwort "Also bei uns wird das so nicht gemacht..."

Aber ich habe ja am 11. noch eine Chance, wenn dann der Schlauch zwischen Blase und Niere entfernt wird. Gibt ja nur einen natürlichen Weg dahin, der kurz genug ist...
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Ist ja klar. Es gibt immer wieder Beschwerdefälle in der Praxis. Diejenigen, die überlebten. Die dürfen sich dann schriftlich auslassen, und zwar an pathologe Kringel-A gmail Fliegenschiss com. Wer mir Werbung schickt, bekommt allerdings eine kostenfreie Vasektomie ohne Betäubung mittels eines stumpfen Eierlöffels.

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