Hausrezept
Neulich, als mir langweilig war, habe ich für mich gekocht. Und da ja bekanntlich zwischen den einzelnen Zubereitungsschritten Zeit ist, die Hausfrau normalerweise mit Kindererziehung, Einkaufen, Hausputz oder Kurzurlaub in Nepal füllt, habe ich meine Kochkünste bildlich festgehalten und auf Twitter veröffentlicht.
Als Folge davon wurde ich gebeten, doch das Rezept herauszugeben, was ich dann auch in einer Mail tat. Aber da ich ja ein humaner Mensch bin, will ich Ihnen dieses Rezept nicht vorenthalten. Hier ist es also, nebst Bildern (wenn das funktioniert):
Das Rezept.
Natürlich männermäßig abgewogen, gemessen und zeitlich eingenordet.
Man nehme also Kartoffeln. Ungefähr so viele, wie man sich vorstellt, essen zu können. Diese hier sind festkochend. Die schält man dann. Keine Angst, es bleiben nachher immer noch geschälte übrig. Immer. Aus Gründen. Abgemessen: was so in zwei Männerhände passt. Wenn man zweimal geht.
Dann eine normalgroße Zwiebel. Nicht so eine Pillepalle aus dem Feinkostmarkt, die aussieht, als wären es die Gonaden eines Ochsenfrosches. Mehr so die Größe eines Tennisballes. Oder 75B, wenn ihm das mehr sagt. Diese Zwiebel schälen. Selber. Man ist ja Mann und heult dabei nicht. Niemals! Das muss die verdammte Hausstauballergie sein. Nach dem Schälen und Abwaschen der Zwiebel (Hausstaub ist da drauf, ganz viel!) wird diese in kleine Würfelchen geschnitten. Echte Männer haben für sowas einen Zwiebelhäcksler vom Stand vorm Kaufhof. Echte Männer müssen danach ja auch nicht abwaschen. Ich muss abwaschen, habe daher nur das Messer verwendet.
Dann kommt der Trick. 125 Gramm Schinkenwürfel vom Aldi. Ist die Hälfte einer Packung, kann auch gerne mehr sein. Die werden in die vorgeheizte Pfanne drapiert, dazu die Zwiebelwürfel.
Darf alles nun ein wenig anschmurgeln. Manchmal machen die Schinkenwürfel mit und lassen ein wenig Fett raus. Meist aber verhalten sie sich wie Frauen und behalten es. Während nun die Zwiebeln und die Schinkenwürfel Mallorca spielen, schneidet man die Kartoffeln in dünne Scheiben und versucht dabei die Anzahl der mitgeschnittenen Fingerkuppen unter drei zu halten. Inzwischen haben die Zwiebeln idealerweise glasige Augen bekommen, der Speck wird kross wie eine 50jährige Solariumsqueen und die Kartoffeln schreien nach SEX! Sie wollen mitmachen und dürfen auch in die Pfanne. Um sie anzufeuern, habe ich schwarzen Pfeffer drübergestreut, dazu Rosenpaprika. Macht einen schlanken Fuß und sieht nett aus. Salz sparte ich mir wegen der eh schon salzigen Schinkenwürfel.
Nach etwa 5 Minuten merkt man, dass sich langsam Verbrennungsrauch bildet. Man greift daher beherzt zur Ölflasche, gegebenenfalls auch zu Margarinebecher, um den Kartoffeln und dem fast angekohlten (gibt den Geschmack!) Speck ein respektables Fußbad zu verschaffen. So, gegebenenfalls ein wenig umrühren von Zeit zu Zeit. Ein Foto machen und auf Twitter posten. Timeline lesen. Nach 10 Minuten merken, dass man was vergessen hat. Die viertel Salatgurke holländischer Provenienz in Rekordzeit schälen, schnibbeln und dazuwerfen. Etwa 2 oder 3 Fleischtomaten ebenfalls in Scheiben trennen und auch dazugeben. Foto für Twitter, Timeline. Nach weiteren 10 Minuten merken, dass man die Würstchen auf der dunklen Seite des Mondes, nein, Herdes drapiert hat.
Diese also auspacken und ab in die Pfanne.. Ab dann die Zeit lediglich daran messen, bis die Würstchen, nach mehrfachem Wenden, durch sind. Und wenn man schon mal beim Wenden ist, die unteren Kartoffeln danken einem das ebenfalls. Dann Teller suchen, grob den Dreck abschütteln und das Ganze, wenn die Kartoffeln sich halbwegs leicht teilen lassen, auf den Teller.
Gibt zwei gute Portionen. Dazu reicht man eine 2011er bayerische Hopfenhanglage aus einheimischer Produktion, aber es sollen auch schon Astratrinker entdeckt worden sein.
Mahlzeit!
(Normalerweise 45 Minuten für die Kartoffeln, wenn roh, aber nehmen Sie einfach die Twitterbilderzeiten, die waren in Echtzeit geschossen)
Als Folge davon wurde ich gebeten, doch das Rezept herauszugeben, was ich dann auch in einer Mail tat. Aber da ich ja ein humaner Mensch bin, will ich Ihnen dieses Rezept nicht vorenthalten. Hier ist es also, nebst Bildern (wenn das funktioniert):
Das Rezept.
Natürlich männermäßig abgewogen, gemessen und zeitlich eingenordet.
Man nehme also Kartoffeln. Ungefähr so viele, wie man sich vorstellt, essen zu können. Diese hier sind festkochend. Die schält man dann. Keine Angst, es bleiben nachher immer noch geschälte übrig. Immer. Aus Gründen. Abgemessen: was so in zwei Männerhände passt. Wenn man zweimal geht.
Dann eine normalgroße Zwiebel. Nicht so eine Pillepalle aus dem Feinkostmarkt, die aussieht, als wären es die Gonaden eines Ochsenfrosches. Mehr so die Größe eines Tennisballes. Oder 75B, wenn ihm das mehr sagt. Diese Zwiebel schälen. Selber. Man ist ja Mann und heult dabei nicht. Niemals! Das muss die verdammte Hausstauballergie sein. Nach dem Schälen und Abwaschen der Zwiebel (Hausstaub ist da drauf, ganz viel!) wird diese in kleine Würfelchen geschnitten. Echte Männer haben für sowas einen Zwiebelhäcksler vom Stand vorm Kaufhof. Echte Männer müssen danach ja auch nicht abwaschen. Ich muss abwaschen, habe daher nur das Messer verwendet.
Dann kommt der Trick. 125 Gramm Schinkenwürfel vom Aldi. Ist die Hälfte einer Packung, kann auch gerne mehr sein. Die werden in die vorgeheizte Pfanne drapiert, dazu die Zwiebelwürfel.
Darf alles nun ein wenig anschmurgeln. Manchmal machen die Schinkenwürfel mit und lassen ein wenig Fett raus. Meist aber verhalten sie sich wie Frauen und behalten es. Während nun die Zwiebeln und die Schinkenwürfel Mallorca spielen, schneidet man die Kartoffeln in dünne Scheiben und versucht dabei die Anzahl der mitgeschnittenen Fingerkuppen unter drei zu halten. Inzwischen haben die Zwiebeln idealerweise glasige Augen bekommen, der Speck wird kross wie eine 50jährige Solariumsqueen und die Kartoffeln schreien nach SEX! Sie wollen mitmachen und dürfen auch in die Pfanne. Um sie anzufeuern, habe ich schwarzen Pfeffer drübergestreut, dazu Rosenpaprika. Macht einen schlanken Fuß und sieht nett aus. Salz sparte ich mir wegen der eh schon salzigen Schinkenwürfel.
Nach etwa 5 Minuten merkt man, dass sich langsam Verbrennungsrauch bildet. Man greift daher beherzt zur Ölflasche, gegebenenfalls auch zu Margarinebecher, um den Kartoffeln und dem fast angekohlten (gibt den Geschmack!) Speck ein respektables Fußbad zu verschaffen. So, gegebenenfalls ein wenig umrühren von Zeit zu Zeit. Ein Foto machen und auf Twitter posten. Timeline lesen. Nach 10 Minuten merken, dass man was vergessen hat. Die viertel Salatgurke holländischer Provenienz in Rekordzeit schälen, schnibbeln und dazuwerfen. Etwa 2 oder 3 Fleischtomaten ebenfalls in Scheiben trennen und auch dazugeben. Foto für Twitter, Timeline. Nach weiteren 10 Minuten merken, dass man die Würstchen auf der dunklen Seite des Mondes, nein, Herdes drapiert hat.
Diese also auspacken und ab in die Pfanne.. Ab dann die Zeit lediglich daran messen, bis die Würstchen, nach mehrfachem Wenden, durch sind. Und wenn man schon mal beim Wenden ist, die unteren Kartoffeln danken einem das ebenfalls. Dann Teller suchen, grob den Dreck abschütteln und das Ganze, wenn die Kartoffeln sich halbwegs leicht teilen lassen, auf den Teller.
Gibt zwei gute Portionen. Dazu reicht man eine 2011er bayerische Hopfenhanglage aus einheimischer Produktion, aber es sollen auch schon Astratrinker entdeckt worden sein.
Mahlzeit!
(Normalerweise 45 Minuten für die Kartoffeln, wenn roh, aber nehmen Sie einfach die Twitterbilderzeiten, die waren in Echtzeit geschossen)
pathologe - 6. Aug, 19:38
22 Kommentare - Kommentar verfassen2218 mal seziert
MARGARINE!
Das sind aber noch 1000 Schritte bis zum Food-Blogger, schmunzel.
Ich