Mathematik braucht man nicht!
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Ich habe mittlerweile schon resigniert. Denn die allgemeine Ablehnung der Mathematik führt dazu, dass die Masse der Menschen nie verstehen kann, wie man sie mit den Wachstumserzählungen verscheißert.
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Jetzt könnte ich da einen langen Sermon schreiben und das oben Gesagte oder auch das Video unterstützen.
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Statt dessen verweise ich auf einen Kommentar von mir zum Thema des Buchstaben e bei der Webering.
Und damit das Link-klicken und das Kommentar Suchen nicht zu schwierig wird, zitiere ich meinen Kommentar gleich hier unten. Es wird mir wohl verziehen sein, dass ich mich eines gewissen Zynismus und Sarkasmus bei dem Thema nicht enthalten kann. Aber wir brauchen ja keine Mathematik!
E oder besser e
wird als Eulersche Zahl bezeichnet. Manchmal muss ich über Kabbalisten oder andere Zahlenmystiker lachen, wenn ich feststelle, dass sie sich an bestimmten ganzen Zahlen festklammern. Natürlich haben 5, 6 und 7 ihre ganz besondere Bedeutung. 4 und 9 auch, die im Chinesischen als Unglückszahlen gelten. 8 ist speziell im Japanischen eine Glückszahl, wenn sie zweimal vorkommt wie im 88. Geburtstag. Dass wir heute eine Bedeutung von 0 und 1 auch bei Nichtmathematikern unterstellen können, ist die Folge, dass das ganze Leben vom Computer verseucht ist :) Die 3 ist sowieso vom Religiösen usurpiert. Auch die 2, wenn man den Dualismus von Gut und Böse in Betracht zieht.
Aber ehrlich gesagt sind das alles Kinderspielchen. Sie gleichen den Vorurteilen über blondes Haar oder Penisgrößenschätzungen.
Die Eulersche Zahl kommt im Mathematikunterricht der AHS kaum mehr vor. Umso wichtiger ist sie dann auf der Hochschule, wobei es nicht darauf ankommt, ob man sich mehr in theoretischen Gefilden oder in real praktischen Anwendungen bewegt. Wenn die mathematischen Verwendungen und Zusammenhänge von e nicht erforscht wären, könnte niemand hier im Blog auch nur einen Buchstaben schreiben.
Die Zahl selbst (2.7172…) ist eine reelle, irrationale und transzendente Zahl. Es würde zulange dauern, um die einzelnen Begriffe einigermaßen vernünftig zu erklären. Glauben Sie mir einfach, dass transzendent etwas Besonderes ist. Eine andere transzendente Zahl kennen Sie sicher. Es ist die Kreiszahl pi.
Obwohl e für mich immer schon faszinierend war, (Basis des natürlichen Logarithmus und Basis der natürlichen Exponentialfunktion) ist es nicht einfach, die Faszination anderen mitzuteilen. Dass die Ableitung von e^x wieder die gleiche Funktion ergibt, ist nur für mathematisch inklinierte LeserInnen besonders hübsch. Dass ich mit meiner Begeisterung aber nicht ganz falsch liege, zeigt eine Studie, welche ergab, dass 85% der befragten Interviewpartner die Eulersche Identitätsformel als die schönste Formel der Mathematik empfanden.
e ^ (i . pi) + 1 = 0
Dabei ist i die Quadratwurzel aus -1. Alle fünf benötigten Grundkonstanten der Mathematik fügen sich in einer so einfachen Formel zusammen. Das Verständnis der Formel könnte in der AHS gelehrt werden und würde vielleicht ein bisschen mehr an Schönheit in den Mathematikunterricht bringen. Aber selbstverständlich ginge das nur in einer Klasse, in der die meisten Interesse zeigen.
Wer bisher gelesen hat, wird sich fragen, was da jetzt für den Menschen wie Sie und ich an Bedeutung dahinter steckt. Die Antwort ist ziemlich einfach. Würden mehr Leute die Bedeutung von e verstehen, könnte man ihnen nicht die Theorie von der Notwendigkeit des notwendigen (!) stetigen Wirtschaftswachstums einreden. Sie würden sofort erkennen, dass eine stetige Wachstumsfunktion der Art von „jedes Jahr 3% mehr Wirtschaftsleistung“ zu wiederholten Crashs führen muss. Genauso ist das Explodieren des Finanzmarktes eine Folge, dass Börsenspekulationen letztlich auf Zusammenhängen beruhen, die man formelmäßig ebenfalls mit e-Funktionen beschreibt, deren Anwendung aber nicht verstanden wird, sprich die Beschränkungen der Berechnungen werden von den Anwendern nicht berücksichtigt. Es wäre möglich, jemanden, der einem 20% Rendite in einem Monat verspricht, sofort als Scharlatan bei der Tür hinaus zu jagen.
Falls der letzte Absatz nicht ausreicht, um eine gewisse Achtung vor der Zahl e zu empfinden, kommt als letztes Beispiel eines aus der Natur. Wir nehmen Frau Hase und Herrn Hase und lassen sie darauf los rammeln. (Das F-Wort kommt erst beim nächsten Buchstaben.) Die Hasenbevölkerung nimmt gemäß einer Formel B = e ^ (k . t) zu, Stichwort: Wachstumsfunktion. (Dabei ist t die verstrichene Zeit seitdem Herr Hase das erste Mal seinen ehelichen Verpflichtungen nachgekommen ist. k ist eine Konstante, die ausschließlich von der Tragezeit der Häsin abhängt.)
Wenn jemandem aber jetzt das künstlerische Element abgeht, sei gesagt, dass die ganze Welt aus Klang besteht. Klänge kann man zwar mit Sinus- und Cosinus-Funktionen beschreiben, aber eben noch eleganter mit e-Funktionen.
Ich behaupte ja, dass die perfekte Kinderzahl in einer Familie 2.7172.. Kinder wären. Aus Undurchführbarkeitsgründen sollten halt einige Familien 2 Kinder und noch mehr Familien 3 Kinder haben. Aber das ist eine private, unbewiesene Behauptung;)
Herr Phil 37
Herr Orinoko 22
Herr Whitelakeknight 20
Herr Gpunkt 17
Frau Jay 14
Herr Swiss 13
Frau Utele 12
Herr Multe 9
Herr Wilderkaiser 8
Herr Scheibster 3
Frau _mo 1
Praxisanschrift
Ist ja klar. Es gibt immer wieder Beschwerdefälle in der Praxis. Diejenigen, die überlebten. Die dürfen sich dann schriftlich auslassen, und zwar an pathologe Kringel-A gmail Fliegenschiss com. Wer mir Werbung schickt, bekommt allerdings eine kostenfreie Vasektomie ohne Betäubung mittels eines stumpfen Eierlöffels.
Mathematik
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Ich habe mittlerweile schon resigniert. Denn die allgemeine Ablehnung der Mathematik führt dazu, dass die Masse der Menschen nie verstehen kann, wie man sie mit den Wachstumserzählungen verscheißert.
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Jetzt könnte ich da einen langen Sermon schreiben und das oben Gesagte oder auch das Video unterstützen.
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Statt dessen verweise ich auf einen Kommentar von mir zum Thema des Buchstaben e bei der Webering.
http://weberin.twoday.net/stories/e/#comments
Und damit das Link-klicken und das Kommentar Suchen nicht zu schwierig wird, zitiere ich meinen Kommentar gleich hier unten. Es wird mir wohl verziehen sein, dass ich mich eines gewissen Zynismus und Sarkasmus bei dem Thema nicht enthalten kann. Aber wir brauchen ja keine Mathematik!
E oder besser e
wird als Eulersche Zahl bezeichnet. Manchmal muss ich über Kabbalisten oder andere Zahlenmystiker lachen, wenn ich feststelle, dass sie sich an bestimmten ganzen Zahlen festklammern. Natürlich haben 5, 6 und 7 ihre ganz besondere Bedeutung. 4 und 9 auch, die im Chinesischen als Unglückszahlen gelten. 8 ist speziell im Japanischen eine Glückszahl, wenn sie zweimal vorkommt wie im 88. Geburtstag. Dass wir heute eine Bedeutung von 0 und 1 auch bei Nichtmathematikern unterstellen können, ist die Folge, dass das ganze Leben vom Computer verseucht ist :) Die 3 ist sowieso vom Religiösen usurpiert. Auch die 2, wenn man den Dualismus von Gut und Böse in Betracht zieht.
Aber ehrlich gesagt sind das alles Kinderspielchen. Sie gleichen den Vorurteilen über blondes Haar oder Penisgrößenschätzungen.
Die Eulersche Zahl kommt im Mathematikunterricht der AHS kaum mehr vor. Umso wichtiger ist sie dann auf der Hochschule, wobei es nicht darauf ankommt, ob man sich mehr in theoretischen Gefilden oder in real praktischen Anwendungen bewegt. Wenn die mathematischen Verwendungen und Zusammenhänge von e nicht erforscht wären, könnte niemand hier im Blog auch nur einen Buchstaben schreiben.
Die Zahl selbst (2.7172…) ist eine reelle, irrationale und transzendente Zahl. Es würde zulange dauern, um die einzelnen Begriffe einigermaßen vernünftig zu erklären. Glauben Sie mir einfach, dass transzendent etwas Besonderes ist. Eine andere transzendente Zahl kennen Sie sicher. Es ist die Kreiszahl pi.
Obwohl e für mich immer schon faszinierend war, (Basis des natürlichen Logarithmus und Basis der natürlichen Exponentialfunktion) ist es nicht einfach, die Faszination anderen mitzuteilen. Dass die Ableitung von e^x wieder die gleiche Funktion ergibt, ist nur für mathematisch inklinierte LeserInnen besonders hübsch. Dass ich mit meiner Begeisterung aber nicht ganz falsch liege, zeigt eine Studie, welche ergab, dass 85% der befragten Interviewpartner die Eulersche Identitätsformel als die schönste Formel der Mathematik empfanden.
e ^ (i . pi) + 1 = 0
Dabei ist i die Quadratwurzel aus -1. Alle fünf benötigten Grundkonstanten der Mathematik fügen sich in einer so einfachen Formel zusammen. Das Verständnis der Formel könnte in der AHS gelehrt werden und würde vielleicht ein bisschen mehr an Schönheit in den Mathematikunterricht bringen. Aber selbstverständlich ginge das nur in einer Klasse, in der die meisten Interesse zeigen.
Wer bisher gelesen hat, wird sich fragen, was da jetzt für den Menschen wie Sie und ich an Bedeutung dahinter steckt. Die Antwort ist ziemlich einfach. Würden mehr Leute die Bedeutung von e verstehen, könnte man ihnen nicht die Theorie von der Notwendigkeit des notwendigen (!) stetigen Wirtschaftswachstums einreden. Sie würden sofort erkennen, dass eine stetige Wachstumsfunktion der Art von „jedes Jahr 3% mehr Wirtschaftsleistung“ zu wiederholten Crashs führen muss. Genauso ist das Explodieren des Finanzmarktes eine Folge, dass Börsenspekulationen letztlich auf Zusammenhängen beruhen, die man formelmäßig ebenfalls mit e-Funktionen beschreibt, deren Anwendung aber nicht verstanden wird, sprich die Beschränkungen der Berechnungen werden von den Anwendern nicht berücksichtigt. Es wäre möglich, jemanden, der einem 20% Rendite in einem Monat verspricht, sofort als Scharlatan bei der Tür hinaus zu jagen.
Falls der letzte Absatz nicht ausreicht, um eine gewisse Achtung vor der Zahl e zu empfinden, kommt als letztes Beispiel eines aus der Natur. Wir nehmen Frau Hase und Herrn Hase und lassen sie darauf los rammeln. (Das F-Wort kommt erst beim nächsten Buchstaben.) Die Hasenbevölkerung nimmt gemäß einer Formel B = e ^ (k . t) zu, Stichwort: Wachstumsfunktion. (Dabei ist t die verstrichene Zeit seitdem Herr Hase das erste Mal seinen ehelichen Verpflichtungen nachgekommen ist. k ist eine Konstante, die ausschließlich von der Tragezeit der Häsin abhängt.)
Wenn jemandem aber jetzt das künstlerische Element abgeht, sei gesagt, dass die ganze Welt aus Klang besteht. Klänge kann man zwar mit Sinus- und Cosinus-Funktionen beschreiben, aber eben noch eleganter mit e-Funktionen.
Ich behaupte ja, dass die perfekte Kinderzahl in einer Familie 2.7172.. Kinder wären. Aus Undurchführbarkeitsgründen sollten halt einige Familien 2 Kinder und noch mehr Familien 3 Kinder haben. Aber das ist eine private, unbewiesene Behauptung;)
Noch habe ich bezüglich der Erkenntnisfähigkeit der Menschen nicht zu resignieren begonnen, bin aber manchmal schon gefährlich nahe dran.
@wvs
@Steppenhund