Twitter eine neue Religion?
Wie mancher meiner Patienten ja bereits feststellen konnte, bin ich hier in der Praxis weniger aktiv. Geschuldet ist dies dem realen Leben, der Ideenlosigkeit für lange, verschwurbelte Sätze mit Doppeldeutigkeiten und Andeutungen und dem Leistungsschutzrecht, das ja bald jedes einzelne Wort unter "Copyright" stellt und auf die Bibel verweisen wird. Auch ist es eine Art Herausforderung, nach- und überdenkenswerte Sätze bei Twitter in den engen Rahmen von 140 Zeichen zu pressen.
Womit wir schon fast beim Thema wären.
Twitter, das ist inzwischen so eine Ersatzreligion geworden. Mit all den kleinen Punkten, die bei genauerem Hinsehen auf eine Religion hinweisen.
So wurde die Bibel von vielen Menschen geschrieben, jeder steuerte sein Scherflein bei. Nicht anders bei Twitter. Obgleich, bei Twitter schafft man selten mehr als zwei, drei Sätze, während in der Bibel ganze Geschichten aus einer Hand stammen. Vermutet man.
Dann die Meinungsvielfalt. Bei Twitter ganz normal, aber auch in der Bibel zu finden. Nein, dort ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, da wird auch anständig gemetzelt. Bei Twitter heißt so etwas "shitstorm", in der Bibel "göttliche Rache". In beiden Fällen geht es um das Aufeinandertreffen verschiedener Meinungen, allerdings kann man sich bei Twitter seine Seite aussuchen, während man seitens der Bibel auf eine bestimmte Seite gezwängt wird.
Die Protagonisten. In der Bibel ein virtuelles Irgendwas, das noch niemand gesehen hat, aber welches auf jeden Fall besser ist als das virtuelle Irgendwas aus dem Koran und aus der Thora und unbegreifliche, unendliche Macht besitzt (übrigens genau das, was der Mensch anstrebt: Macht!), aber nicht fähig ist, das "Böse" abzuschaffen. Und sein angeblicher Sohn, ein Seitensprungprodukt einer Frau, die mit einer aberwitzigen Erklärung (heiliger Geist) sich dem Zorn ihres Mannes zu entziehen versucht. Beide Protagonisten werden angerufen, angefleht, bedrängt, dem Einzelnen zu helfen. lassen sich jedoch nie zu einer Antwort herab. Bei Twitter die sogenannten A-Twitterer, die immer nur Tweets heraushauen, die zwar lesenswert sind, sich aber jeglicher Kritik entziehen und nicht auf DMs ("direct messages", Direktnachrichten) "replies" (Antworten auf den Tweet) oder "mentions", also Erwähnungen innerhalb eines Tweets, reagieren. Trotzdem haben sie haufenweise Follower, wie auch die Kirchen.
Freitags findet auf Twitter ja immer Missionierung statt, der sogenannte #FF oder auch Follower Friday. Da werden dann Empfehlungen ausgesprochen, wem denn am besten zu folgen sei. Im Gegensatz zu den Kirchen wird hier allerdings nicht versucht abzuwerben, sondern zusätzliche Leseempfehlung gegeben. Aber wie bei Religionen ebenfalls kann man auch hier den "Falschen" folgen. Und wird gegebenenfalls von Leuten, denen man folgt, exkommuniziert, also entfolgt. Manchmal auch mit Kirchenbann, also Spamblock.
Wie überall auch, ist die Twittergemeinde (Hah! Da haben wir das Wort!) durchsetzt von allen möglichen Individuen. Und so kommt es auch, dass man auf Twitter "falsche Propheten" findet, Twitterer, die lediglich diese Plattform zum Anpreisen ihrer eigenen Waren und Dienstleistungen nutzen. Bis dato hat noch niemand diese Händler des Tempels verwiesen.
Und dann die Vorurteile, die auf Twitter grassieren. So ernähren sich Twitterer grundsätzlich von Nutella und Mett, in der Kirche vom Leib und Blut Christi. Twitterer haben Hosetrageverbot, während für Muslimas beispielsweiseHelmpflicht Kopfbedeckungspflicht besteht. Und Twitterer, das wird gerade die katholische Kirche freuen, sind überwiegend Single und haben nie Sex. Auch verehren manche Twitterer immer noch, wie Naturreligionen ebenfalls, Tiere. Tausende von Katzenbildern bezeugen dies. Während sich religionsaffine Menschen in ihren Gotteshäusern treffen, treffen sich Twitterer im Internet.
Ich warte nun nur noch auf den Moment, zu welchem die deutschen Finanzbehörden Twitter als Religion anerkennen und Kirchensteuern erheben.
Womit wir schon fast beim Thema wären.
Twitter, das ist inzwischen so eine Ersatzreligion geworden. Mit all den kleinen Punkten, die bei genauerem Hinsehen auf eine Religion hinweisen.
So wurde die Bibel von vielen Menschen geschrieben, jeder steuerte sein Scherflein bei. Nicht anders bei Twitter. Obgleich, bei Twitter schafft man selten mehr als zwei, drei Sätze, während in der Bibel ganze Geschichten aus einer Hand stammen. Vermutet man.
Dann die Meinungsvielfalt. Bei Twitter ganz normal, aber auch in der Bibel zu finden. Nein, dort ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, da wird auch anständig gemetzelt. Bei Twitter heißt so etwas "shitstorm", in der Bibel "göttliche Rache". In beiden Fällen geht es um das Aufeinandertreffen verschiedener Meinungen, allerdings kann man sich bei Twitter seine Seite aussuchen, während man seitens der Bibel auf eine bestimmte Seite gezwängt wird.
Die Protagonisten. In der Bibel ein virtuelles Irgendwas, das noch niemand gesehen hat, aber welches auf jeden Fall besser ist als das virtuelle Irgendwas aus dem Koran und aus der Thora und unbegreifliche, unendliche Macht besitzt (übrigens genau das, was der Mensch anstrebt: Macht!), aber nicht fähig ist, das "Böse" abzuschaffen. Und sein angeblicher Sohn, ein Seitensprungprodukt einer Frau, die mit einer aberwitzigen Erklärung (heiliger Geist) sich dem Zorn ihres Mannes zu entziehen versucht. Beide Protagonisten werden angerufen, angefleht, bedrängt, dem Einzelnen zu helfen. lassen sich jedoch nie zu einer Antwort herab. Bei Twitter die sogenannten A-Twitterer, die immer nur Tweets heraushauen, die zwar lesenswert sind, sich aber jeglicher Kritik entziehen und nicht auf DMs ("direct messages", Direktnachrichten) "replies" (Antworten auf den Tweet) oder "mentions", also Erwähnungen innerhalb eines Tweets, reagieren. Trotzdem haben sie haufenweise Follower, wie auch die Kirchen.
Freitags findet auf Twitter ja immer Missionierung statt, der sogenannte #FF oder auch Follower Friday. Da werden dann Empfehlungen ausgesprochen, wem denn am besten zu folgen sei. Im Gegensatz zu den Kirchen wird hier allerdings nicht versucht abzuwerben, sondern zusätzliche Leseempfehlung gegeben. Aber wie bei Religionen ebenfalls kann man auch hier den "Falschen" folgen. Und wird gegebenenfalls von Leuten, denen man folgt, exkommuniziert, also entfolgt. Manchmal auch mit Kirchenbann, also Spamblock.
Wie überall auch, ist die Twittergemeinde (Hah! Da haben wir das Wort!) durchsetzt von allen möglichen Individuen. Und so kommt es auch, dass man auf Twitter "falsche Propheten" findet, Twitterer, die lediglich diese Plattform zum Anpreisen ihrer eigenen Waren und Dienstleistungen nutzen. Bis dato hat noch niemand diese Händler des Tempels verwiesen.
Und dann die Vorurteile, die auf Twitter grassieren. So ernähren sich Twitterer grundsätzlich von Nutella und Mett, in der Kirche vom Leib und Blut Christi. Twitterer haben Hosetrageverbot, während für Muslimas beispielsweise
Ich warte nun nur noch auf den Moment, zu welchem die deutschen Finanzbehörden Twitter als Religion anerkennen und Kirchensteuern erheben.
pathologe - 1. Sep, 12:38
8 Kommentare - Kommentar verfassen1762 mal seziert
bildenden Sakralkunst hat fromme Tradition: