Hofschranzen und andere Probleme
Neulich war ich auf Hausbesuch eingeladen. Bei Kaiserin Sisi und ihrem Franz. Der war allerdings nicht zu Hause, sondern abwegig mit Jungfernjagen beschäftigt. An der neune Donau, dort, wo er das Wild ganz natürlich in Augenschein nehmen konnte.
Frau Kaiser, ganz Dame, bot mir naturellemente erst einmal einen kleinen Sherry an, den ich dankend annahm. Dann fläzte sie sich auf dem Diwan und begann mir ihre Leidensgeschichte zu erzählen.
Nicht nur, dass der Franz sie in der letzten Zeit immer öfter hätte alleine gelassen, nein, jetzt würde auch noch die neutrale Schweiz ihr den Zutritt verwehren. Und ihren Handlangern ebenfalls. Gut, sie sagte nicht Handlanger sondern Servietten, aber das machte dann auch keinen Unterschied mehr. Während wir also Konversation betrieben, lüpfte sie immer wieder mal neckisch den langen Rock und zwinkerte mir zu.
Aha, so sollte also der Hase laufen. Eine heimliche Liebschaft mit einem Medizinalrat, damit man im Notfall auch mit einem Ersatzgalan den Opernball besuchen konnte und nicht auf den Herrn Luger zurückgreifen musste. Allerdings bin ich ja ganz Ehrenmann und ließ mich auf eine Beziehung mit der Patientin erst gar nicht ein. Herr Herold hatte ja bereits davor gewarnt und einen Approbationsentzug in Aussicht gestellt.
Als die Kaiserin merkte, dass sie meiner nicht habhaft werden konnte, veränderte sich ihre Laune schlagartig und mit einem heimlichen Wink veranlasste sie ihre Domestiken, mir die weitere Konsultation durch Störungen und Unterbrechungen schwer zu machen.
Ich verließ alsbald die kaiserlichen Gemächer, nicht ohne auf dem Weg nach draußen noch einige versteckte Schmähungen über mich ergehen lassen zu müssen. Jetzt werde ich mich erst einmal meinem Diagnosebericht widmen.
Denn die Kaiserin hatte ihre Rechnung ohne meine Rechnung gemacht!
Frau Kaiser, ganz Dame, bot mir naturellemente erst einmal einen kleinen Sherry an, den ich dankend annahm. Dann fläzte sie sich auf dem Diwan und begann mir ihre Leidensgeschichte zu erzählen.
Nicht nur, dass der Franz sie in der letzten Zeit immer öfter hätte alleine gelassen, nein, jetzt würde auch noch die neutrale Schweiz ihr den Zutritt verwehren. Und ihren Handlangern ebenfalls. Gut, sie sagte nicht Handlanger sondern Servietten, aber das machte dann auch keinen Unterschied mehr. Während wir also Konversation betrieben, lüpfte sie immer wieder mal neckisch den langen Rock und zwinkerte mir zu.
Aha, so sollte also der Hase laufen. Eine heimliche Liebschaft mit einem Medizinalrat, damit man im Notfall auch mit einem Ersatzgalan den Opernball besuchen konnte und nicht auf den Herrn Luger zurückgreifen musste. Allerdings bin ich ja ganz Ehrenmann und ließ mich auf eine Beziehung mit der Patientin erst gar nicht ein. Herr Herold hatte ja bereits davor gewarnt und einen Approbationsentzug in Aussicht gestellt.
Als die Kaiserin merkte, dass sie meiner nicht habhaft werden konnte, veränderte sich ihre Laune schlagartig und mit einem heimlichen Wink veranlasste sie ihre Domestiken, mir die weitere Konsultation durch Störungen und Unterbrechungen schwer zu machen.
Ich verließ alsbald die kaiserlichen Gemächer, nicht ohne auf dem Weg nach draußen noch einige versteckte Schmähungen über mich ergehen lassen zu müssen. Jetzt werde ich mich erst einmal meinem Diagnosebericht widmen.
Denn die Kaiserin hatte ihre Rechnung ohne meine Rechnung gemacht!
pathologe - 28. Jun, 15:23
15 Kommentare - Kommentar verfassen1803 mal seziert
no liaisons dangereuses
das endet noch in einer katstrophe! und nun husch husch und hier noch dies briefchen:
Ich glaub nicht an die Liebe,
Was dir dein Leben vergällt,
Das sind ganz andere Triebe,
Ich ahne wohl, was dir fehlt.
Mein Jüngling du hast wohl Schulden
Und wähnst im schlauen Sinn:
Die Liebe mit goldenen Gulden
Lohnt mir meine Königin.