Sonntag, 20. Februar 2011

Tödlicher Männerschnupfen

streckt derzeit den Herrn Doktor nieder. In einem Land, dessen Außentemperaturen selbst hartnäckigsten Sockenträgerinnen ein gewisses Feuchtegefühl um die Zehen entlocken. Jetzt fragen Sie sich sicher: Wie kömmt's?

Nun, die neue Bleibe des Praxisinhabers besitzt mehrere Klimageräte, in den jeweiligen Räumen fest installiert. Nur gerade jenes Zimmer, in das sich der Professor gerne zur Ruhe zurückzieht, besitzt solch ein Teil, welches bereits mehrfach den Geist aufgab. Diverse Reparaturversuche endeten in einer Luftumwälzung, nicht jedoch in deren Abkühlung. Insofern zog es der Herr Doktor nun vor, bei geöffnetem Fenster zu nächtigen, von der gar zu garstigen Tierwelt nur getrennt durch ein Moskitonetz im Fenster. Der Vorteil ist: man schläft bei frischer, nun ja, was man hier so darunter versteht, Luft. Der Nachteil: jene frische Luft kühlt auch des Nächtens kaum unter 30 Grad ab. Und so kann man sich das Baden auch sparen. In Wasser. Denn morgens wacht man bereits komplett nass auf.

Nun schafften es die Klimaschergen überraschenderweise jedoch, jenes Gerät wiederzubeleben, so dass es sogar funktional war. Was macht der Herr Doktor? Er testet es über Nacht aus. Konditioniert auf die "normalen" Klimabedingungen jedoch nur leicht bekleidet und ohne Decke. Schwerer Ausnahmefehler.

Und somit hat der Herr Medizinalrat dieses Wochenende mal wieder arbeitgeberfreundlich verbracht: Schnupfen und Husten von Freitag Abend an bis Sonntag. Morgen früh werde ich dann wohl wieder kerngesund die Praxis öffnen.

Praxisteam5
Und mein Assistent wird Audienzen und Heizungen halten.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Gewinnerehrung (4)

Freitagstexter
Es ist Mittwoch Morgen und mal wieder Zeit, den nächsten Kandidaten für den Freitagstexter in Panik zu versetzen. 2 Tage noch, dann muss mein Nachfolger sein Bildarchiv durchwühlt haben, um dem werten Publikum eine neue Nuss zum Knacken zu geben.

Zugegeben, aus 22 Kommentaren den besten herauszufinden, ist nicht immer leicht. Den Publikumspreis gewann diesmal Herr Störgröße mit seinem Blase Balg, auf der Praxisauswertungsliste ganz oben rangierten daneben auch Frau Rinpotsche, Herr Gulo und Herr Hubbie.

Doch im Endeffekt ist es wie beim Heiländer: es kann nur einen geben. Ergo trifft der Blitzstrahl des ungezügelten Glückes diese Woche:


Tatatataaaaaa!!!!!

*raschelndes Öffnen des Briefumschlages*


Herrn Spott mit seinem praxisrelevanten Spruch Selbstverständlich für Praxisnachfolger, dass sie sich mit anhängenden Blasenproblemen vertraut machen.

Herzlichen Glückwunsch und viel Vergnügen ab Freitag!

Samstag, 5. Februar 2011

Praxisapotheke (1)

Aufgrund der täglichen Patientenbeschwerden versuche ich, der Pharmaindustrie neue Entwicklungen anzutragen, damit sie schön Kohle scheffeln kann es meinen Patienten bald besser geht.

Heute einmal ein Produkt, welches gerade im September in München reißenden Absatz finden wird:

Weizenbier mit Granufink

Saufen, ohne dabei aufs Klo zu müssen.

Freitag, 4. Februar 2011

Freitagstexter (4)

So, wieder hat es mich erwischt. Herr Wortmeldung kürte mich zum Freitagstextergewinner. Damit also hier diese Woche:

Freitagsbanner

Regeln, wie immer, hier.

So, jetzt ist natürlich die Bloggerwelt wieder gefragt, für dieses Bild. Wie immer liegen die Bildrechte bei mir, habe ich dieses Bild doch eigenhändig aus kostbarem Fotopapier mundgeblasen herausgeschnitzt. Also.

Freitagstexter4

Wie immer gilt: die Jury besteht aus mir, dem Pathologen, Dr. Pé und dem Vater des abgebildeten Praxisnachfolgers. Daher kann von einer einhelligen Stimmabgabe für den Sieger ausgegangen werden.

Feuer frei!

2061

50 Jahre in die Zukunft geblickt. Wäre ich nicht im Nebenberuf Zukunftsforscher, so müssten Sie jetzt dumm sterben beziehungsweise unvorbereitet die nächsten 50 Jahre erleben. So aber kann ich Ihnen jetzt schon mitteilen, was Sie erwarten wird.

Januar 2061
Nach dem erfolgreichen Jahreswechsel des Olympiajahres 2060, in welchem die chinesische Pharmaindustrie diesmal 99% der Medaillen einheimsen konnte - lediglich beim Synchronschwimmen gingen die muskelbepackten und vollbärtigen chinesischen Schwimmerinnen unter - sind die 10-Cent-Jobber dazu übergegangen, im Auftrag der Hartz-XVI-Empfänger die Überreste der Feuerwerkskörper zu beseitigen. Lediglich der deutsche Geldadel hat letztes Jahr aus Kostengründen darauf verzichtet, Silvesterfeuerwerk abzubrennen, aber dem Handel war der Verzicht dieser 200 Personen egal. Er hatte sein Geschäft gemacht, die 300.000 Deutschen und die 152 Millionen Gastarbeiter hatten dafür gesorgt.

Langsam kehrt der Alltag wieder ein. Der Imam ruft zum täglichen Gebet, die Dattelernte kann weitergehen. Schließlich muss die weltweite Klimaerwärmung ja einen Nutzen zeigen. Im Schwarzwald bereitet man sich auf die Invasion der chinesischen Touristen vor, die ihre Näher- und Ländereien besichtigen wollen. Die Umstellung der Uhrenindustrie auf kleine Pandas, die aus dem Türchen springen, hat, trotz der Proteste einiger unverbesserlicher Betonköpfe vor 3 Jahren, hervorragend funktioniert.

Februar 2061
Im kältesten Monat des Jahres erfrieren wieder über 4 Millionen Wohnsitzlose bei Temperaturen unter 25 Grad Celsius. Die Bundesregierung fühlt sich bemüßigt, dagegen etwas zu unternehmen. Sie schickt ihren Sonderbeauftragten Thilo Sarrazin los, den Migrationshintergrund der Erfrorenen zu erforschen und daraus eine Studie zu basteln, die zeigt, dass keinerlei Osteuropäer zionistischen Glaubens unter den Opfer seien. In Folge erscheint sein Buch "An der Eiszeit sind nur die Türken schuld", das in rechtsextremen Kreisen zum Renner wird, obgleich die meisten Leser bereits mit dem Lesen des Buchtitels Schwierigkeiten haben. Dafür ist aber der Inhalt ausreichend bebildert. Dauerkanzler Angelo Merkel, nach erfolgreicher Operation auf dem Weg zurück nach Bürlün und zur Genesung, erklärt, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende tun würde, dass solche Vorkommnisse sich nicht wiederholten. Der Februar wird ab sofort abgeschafft.

März 2061
Frühling in Deutschland. Die blühenden Landschaften des Ostens haben sich bis in den Westen ausgebreitet. Überall brechen die Knospen von Echinopsis auf und verwandeln ehemalige Autobahnen in ein Pflanzenmeer. Nach der erfolgreichen Auflösung des Bauernverbandes und des Verkaufs der letzten landwirtschaftlichen Nutzflächen an chinesische Plastikflaschenfabriken scharen sich die Menschen um die Hubschrauber, die subventionierten Reis in Säcken anliefern. "Der Versorgungsmangel ist nicht bedrohlich", so die Aussage von Großaktionärin und Kolchosenaufsicht Künast aus ihrem terrorsicheren Haus im inneren Sicherheitsring von Berlin. "Die Bevölkerung hatte nun 50 Jahre Zeit, sich daran zu gewöhnen, den Gürtel enger zu schnallen. Manche haben es geschnallt, andere eben nicht!" Gregor Gysi, Kapo der reformierten SBZ (sowjetischen Bundeszentrale), einer kleinen, kommunistischen Enklave an der polnischen Westgrenze, protestiert in einem Fernsehinterview schwach dagegen, bevor er sich wieder seinen Gespielinnen im 200m-Pool zuwendet.

April 2061
Es wurde wieder ein einzelnes, deutsches Kind geboren. Nach Jahren, in denen das Aussterben der Deutschen propagiert wurde, durch welches deutsche Pärchen sich vom Geschlechtsverkehr abhalten ließen, passte Boris B. wohl wieder nicht auf. Diesmal in einer Wäschekammer, der Junge sol daher Leinen-Linus heißen. Uraltgebärmutter Ursula von der Leyer fühlt sich von dieser Namensähnlichkeitsaktion so berührt, dass sie beschließt, das ihr nach dem 12. Kind verliehene "Mutterkreuz der ausgeschlabberten Vulva", im Volksmund auch "Stollenorden" genannt, der Mutter, einer 19jährigen Mulattin mit gefälschtem deutschen Pass, weiterzureichen.

Mai 2061
Das absolut allerletzte, finale Abschiedskonzert der Rolling Stones wird für den August angekündigt. Bis dahin soll die Waldbühne in Berlin behindertengerecht umgebaut sein, so dass nicht nur Mick Jagger und Ron Wood mit ihren Rollstühlen barrierefrei einrollen können, sondern auch das Krankenbett nebst Beatmungsgerät von Keith Richards von seiner 17jährigen Ehefrau in knapper Schwesterntracht hinaufgeschoben werden kann. Wolfgang Schäuble fordert wegen Terrorgefahr, die Räder an den Rollstühlen von Mick und Ron zu entfernen.

Juni 2061
Nach der Übernahme der letzten demokratischen GUS-Staaten durch ihren Konzern sind Putin und Schröder nun Doppelspitze des chinesisch-russischen Konglomerats Gazplom. Proteste der UN, dass sie damit als Monopolisten die Gasversorgung der Erde in Händen hielten, wurden mittels einer großzügigen Spende und großflächigen Einsatzes von Handfeuerwaffen vom Tisch gewischt. Aufgrund Personalmangels wird die UN aufgelöst. Der Erdgaspreis verzweiunddreißigfacht sich. "Gestiegene Personalkosten" ist die lapidare Begründung.

Juli 2061
Dauerpräsident Wulff, nach dem Ermächtigungsgesetz von Angelo Merkel als Dauerkasper eingesetzt, ratifiziert im Rahmen seiner Islamisierung der Westgebiete die Vielehe im Grundgesetz. Silvio Berlusconi beantragt stante penis pede die deutsche Staatsbürgerschaft. Gliedo Westerwelle tritt zum Islam über und heiratet 5% der FDP-Mitglieder sofort.

August 2061
Das angekündigte Stones-Konzert in Berlin findet statt. Die letzten, eingefleischten Fans werden von ihren Pflegern in die Arena gerollt, vier von ihnen überleben die Aufregung nicht und sterben an Herzversagen, zwei weitere an übermäßigen Drogengenuss, einer gibt sich beim Anblick einer Pflegekraft den goldenen Viagraschuss und drei weitere verpissen sich mit Blasenschwäche. Keith Richard beschließt spontan, sich scheiden zu lassen, als er die 15jährige Prostituierte Nadeshda im Publikum sieht, die eigentlich nur zwecks Taschendiebstahls anwesend ist. Am Ende des Konzerts kündigt Mick Jagger eine allerletzte Abschiedstournee für 2075 an, bevor ihm sein Pfleger die Ritalindosis geben kann.

September 2061
Nach den heißen Sommermonaten mit Temperaturen knapp über 60 Grad kündigt sich der Herbst an. Blätter können keine mehr fallen, die sind alle mitsamt den wenigen Bäumen im Sommer verbrannt. Die ersten Herbststürme wirbeln Aschetornados auf. In Berlin geben Gliedo, Ole und Klausi Pobereit in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt, dass sie nach ihrem flotten Dreier Spitzeltreffen fruchtvollen Aufeinandertreffen herausgefunden haben, dass die Klimaerwärmung nicht durch sie ausgelöst worden sei. Zumindest nicht der Bereich, der über 5% hinausgeht.

Oktober 2061
Erntezeit in Deutschland. Die gesamte Baumwollernte, die dieses Jahr eingefahren werden konnte, wird in die Tiefseehäfen nach Hannover und Bonn gebracht. Seit dem Ansteigen des Meeresspiegels ist der Schiffsweg nach China viel kürzer geworden, da man nicht mehr um Holland oder die Malediven herumfahren muss, sondern direkt drüberfahren kann. Im Falle von Holland muss man allerdings aufpassen, da die vielen Wohnwagen wie Bojen auf der Wasseroberfläche herumtanzen.

November 2061
China beschließt, Deutschland zu verkaufen, da die Lohnkosten dort zu hoch seien. Als sich kein Käufer findet, wird entschieden, die Sklaverei einzuführen. Prophylaktisch werden 250.000 reiche osteuropäische Migranten mit zionistischem Hintergrund auf dem Tian-An-Men-Platz vor dem Brandenburger Tor hingerichtet. Sarrazin protestiert nur kurz, bevor er seinen dauernden Aufenthaltsort freiwillig in eine chinesische Kohlegrube verlegt. Der chinesische Finanzminister Yo-Sef Aka-Man beklatscht sich und seine Untergebenen und genehmigt sich eine weitere Gehaltserhöhung, da er dem Volk einen besonderen Dienst erwiesen hat. Deutschland frischt indes seine Kollektivschuld in den Geschichtsbüchern von 33-45 wieder auf.

Dezember 2061
Es geht auf Ramadan zu. Nachdem Wulff Weihnachten schon 2051 abschaffte, haben sich die Geschäfte darauf konzentriert, statt Weihnachtsbäumen mit Kugeln Palmen mit Halbmonden ins Sortiment zu nehmen. Passt auch viel besser zu der Krippe mit den Ungläubigen, die erst durch den Propheten geläutert werden. In der Ramadanbotschaft von Imam Ratzinger wird auch dieses Jahr wieder deutlich, worin die Hauptursachen des Übels liegen: Schweinswürschtel im Bierteig mit Weißweinsoße. Eigentlich ein guter Menüvorschlag, denkt sich Ratze, und bestellt es beim Koch. Dann wendet er sich wieder dem vatikanischen Herrenmagazin zu und bewundert die detaillierten Fotos von Karl Theo von und zu, der, nachdem er erfolgreich die Bundeswehr aufgelöst hatte, keine Begründungen mehr für's Reisen vorweisen konnte und daher auf "Gel, Lack und Leder" umsattelte. Seine Frau steuert übrigens zum Lebensunterhalt durch ihre Vermittlungsagentur blutjunger Mädchen an sehr alte Männer bei. Keith Richards ist Platinum-Kunde.

Und so neigt sich das Jahr, um an Silvester laut krachend umzufallen und Platz zu schaffen für ein neues Jahr, das kaum noch besser werden kann.

Freitag, 28. Januar 2011

Britischer Humor

Gestern Abend, der Pathologe war mit den Kollegen zum Essen. Darunter ein Schotte und ein Brite.

B: "I used to go to Spain during my holidays. But not any more. Too many foreigners there."
P: "Which ones?"
B: "Spanish."

Sollten Sie jemals in illustrer Runde sitzen, in denen ein Schotte und ein Brite sind, strengen Sie sich an beim Zuhören. Die Akzente werden mit jeder genossenen Flasche Bier schwer verständlicher. Dabei ist es unerheblich, wer das Bier trinkt.

Dienstag, 25. Januar 2011

Rätselpraxis

Zur Auflockerung der Wartezeit im Wartezimmer habe ich mir überlegt, hin und wieder vielleicht ein kleines Rätsel zu stellen, mit welchem ich die kognitiven Fähigkeiten meiner Patienten testen werde. Die Ergebnisse werden dann komplett anonym ausgewertet (vergessen Sie bitte nicht, bei Lösungsabgabe Ihren kompletten Namen nebst Adresse, Kontonummer und Blog anzugeben) und der Hirnforschung zur Verfügung gestellt. Gelegentliche abholende Besuche durch Männer mit langärmeligen Jacken stehen natürlich nicht in irgendwelchem Zusammenhang dazu.

Also los: Was wird hier dargestellt?

Raetselbild01

Montag, 24. Januar 2011

Aber

sonst geht's mir gut.

Praxisgarten

Umgezogen ist der Herr Pathologe am letzten Wochenende, wie es ja bereits im englischen Blog zu lesen war. Und da sich doch ein paar Kaiserinnen unter den Lesern befinden, denen das Übersetzen der englischen Sprache ohne entsprechenden Lakaien schwerfällt, kommt hier nochmal die Geschichte in deutsch. Mit Umlauten.

Ach ja, das Bild oben, das wäre dann wohl des Pathologen letzte Ruhestätte geworden.

Nicht immer sind die Errungenschaften, die der weiße Mann hat, auch gut für andere Kontinente. Strom, beispielsweise. Davon hat Nigeria ja ein bisschen. Nicht viel, PHCN schaltet das ja auch immer gleich großzügig ab, aber eben manchmal doch. Was man aber dem Nigerianer per se noch beibringen muss, ist, dass Strom nicht nur zum Laden des Handys oder Betreiben des Zweimeterfünfzig-Plasmabildschirms dient, sondern auch gegebenenfalls lebensverkürzende Wirkung zeigt. Die Amerikaner gehen da ja bestuhlungsmäßig mit gutem Beispiel voran. Sitzgrill mal anders. Freshly roasted couch potato. Oder so.

In Abuja indes versteckt man dies ein wenig mehr. Zum Beispiel in der neuen Hütte. Heute Morgen gehe ich also ins Bad, werde gemütlich auf der Schüssel wach und überlege mir dann, wie fortzufahren sei. Da fällt mein Blick auf ein kleines Stück Metall, das im Badewannenablauf zu liegen scheint. Nein, es ist eine kleine Platte, die wahrscheinlich dazu dient, das Ablaufsieb festzuhalten, womöglich hat mal wieder jemand das ursprüngliche Loch vergrößert, da das Sieb nicht mit der Normalschraube halten wollte. Jedenfalls fasse ich hin und bekomme einen elektrischen Schlag. Ich denke mir "statische Entladung", fasse nochmal hin und wieder. Nun kann ich mich so schnell gar nicht aufladen, wie es da im Abfluss brizzelt. Also mal vorsichtig die Armatur angefasst. Nix. Am Waschbecken Armatur und Abfluss angefasst. Nix. Nächstes Stockwerk.

Im Stockwerk direkt drüber Badewannenabfluss angefasst: nix. Armatur angefBRIZZL. Klasse. Rüber ins Vorderseitenzimmer: Armaturen und Abflüsse potentialfrei. So. Weiter überlegt, was zu tun sei. Dann mal umziehen in das Schlafzimmer ganz oben und nach vorne raus, da da das Badezimmer am Sichersten erscheint. Apropos Papst: Das war dann so eine Erscheinung, aber weder nackige Maria noch nackiger Benedikt. Wobei mir erstere, so bis 28 Jahre alt, lieber gewesen wäre. Jedenfalls den Wischmopp geholt, um oben sauberzumachen. Ins Bad gegangen und Wasser aufgedreht. Warmes Wasser röchelte so vor sich hin. Mal an den Durchlauferhitzer an die Leitung für heiß gefasst, um zu sehen, ob der funzt (die ist übrigens flexibel und aus Metall): nicht nur die Finger leicht verbrannt von der Temperatur, sondern auch eine gewischt bekommen. Vorsichtig den Wasserstrahl im Waschbecken (Armatur vermutlich aus verchromtem Hartplastik) angefasst: brizzl. Elektrisch waschen, das gibt es noch nicht mal in Europa.

Der Geschichte zweiter Teil

Nachdem ich mich dann lebend, aber ungeduscht, auf den Weg machte, um beim Management meine Missbilligung solcherart Zustände kundzutun, wurde mir dort prompt (und das will was heißen!) ein Elektriker zur Verfügung gestellt. Ich hoffe nicht, dass olfaktorische Gründe bei der Beschaffung des Spezialisten Ausschlag gaben. Jedenfalls bewegte sich der Elektriker mit der ihm gottgegebenen Geschwindigkeit hinter mir her Richtung Haus. Dort eingetroffen stellte er mittels seines Phasenprüferschraubendrehers fest, dass da Spannung auf den Wasserleitungen war. Welch Neuigkeit. Sofort machte er sich daran, den Schalter für den ersten Durchlauferhitzer aus der Wand zu schrauben, allerdings ohne diesen Schalter auszuschalten oder die Sicherung herauszudrehen. Gut, er ist dafür der Fachmann, vielleicht schon lange genug, dass er demnächst bei seinem Schöpfer die Lampen ausmachen möchte. Es kommt, wie es kommen muss: trotz Schalterausbau ist immer noch Strom im Wasser. Also Schalter wieder reingeschraubt und dabei - endlich! - mit dem Schraubenzieher die Phase getroffen. Blauer Blitz, patz, Sicherung raus. Und? Kein Strom mehr in der Wasserleitung. Sowas aber auch.

Also hoch ins obere Stockwerk an den Sicherungskasten. Dort zwei(!) Sicherungen wieder reingedrückt und weiter probiert. Am nächsten Wasserboiler war der Erfolg dann größer. Nach Abschrauben des Schalters zeigte sich, dass eine der Schrauben einen dauernden Kontakt zwischen geschalteter Phase und Erdungsleitung hergestellt hatte. Da eine Erdungsleitung allerdings doof ist und Strom in jede Richtung schickt, die sich anbietet, setzte sie so das Gehäuse des Boilers unter Spannung. Dieses wusste sich nicht anders zu helfen, als freizügig per Leitung (Wasser ist da ein sehr guter Leiter übrigens) Strom und Spannung weiterzugeben und somit alle wassertechnischen Einrichtungen des Hauses zu Überraschungseiern umzufunktionieren.

Einige Schraubenumdrehungen und Kabelverbiegungen später war dann dieser Fehler behoben und das Duschen gefahrlos wieder möglich. Ein Eigenversuch endete frisch duftend in neuen Klamotten, bis jetzt hat sich am Zustand auch nichts geändert. Also am Zustand des Duschens. Die Kleidung indes wurde gewechselt.

Nun widmet sich der Pathologe weiteren Kleinigkeiten, deren Einfluss auf das Überleben allerdings nicht so drastisch ist. Als da wären nicht funktionierende Klimaanlagen oder verstopfte Bodenabflüsse in diversen Toiletten. Auch der Gasschlauch des Herdes in der Küche verlangt des Öfteren nach Aufmerksamkeit, löst er sich doch hin und wieder von alleine und verwandelt so die Küche in ein Biotop für Explosionsliebhaber.

Sonntag, 23. Januar 2011

Für

alle Fremdsprachenkenner: drüben gibt es wieder was Neues.

(Sie können von Glück sagen, dass ich das noch posten kann.)
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Ist ja klar. Es gibt immer wieder Beschwerdefälle in der Praxis. Diejenigen, die überlebten. Die dürfen sich dann schriftlich auslassen, und zwar an pathologe Kringel-A gmail Fliegenschiss com. Wer mir Werbung schickt, bekommt allerdings eine kostenfreie Vasektomie ohne Betäubung mittels eines stumpfen Eierlöffels.

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